Es war mal wieder einer dieser tristen Tage. X starrte aus dem Fenster
und beobachtete den Regen, der an den Scheiben herunter prasselte. Er kramte
eine Schachtel Gauloises aus seiner
Hosentasche und zündete sie an. Er zog an ihr und schaute nach oben. Er dachte
an die Geschehnisse ,welche in den letzten Tagen passiert sind. Viel zu viel. X
rauchte seine Zigarette auf und zerdrückte den Stummel im Aschenbecher. X war
35 Jahre alt . Er hatte schwarze Haare und einen drei Tage Bart. Er lebte in
Deutschland, doch er sprach mit französischem Akzent. Er trug ein schlichtes Hemd von Tommy Hilfiger und
eine einfache Jeans. Es war Wochenende, da machte er sich nicht mehr zurecht.
Nicht so wie damals. Damals, dass war vor einigen Jahren. Als sein Leben noch
anders verlief. X war gerade mit seinem Jurastudium fertig geworden, welches er
sehr erfolgreich abgeschlossen hatte. Er hatte sich seine Zukunft ausgemalt mit
ihr. Seine Verlobte Y, die schon seit Jahren an seiner Seite war. Bald wollten
sie heiraten. Er war so glücklich. X stand auf und ging zum Spiegel. Ich darf
nicht mehr in unnötigen Erinnerungen herumschwelgen, dachte er sich. Er
betrachtete sein Spiegelbild. Er hatte sich gehen lassen in letzter Zeit. Viel Gewicht verloren. Seine
Gesichtszüge waren markant . Die letzten Anzeichen von Jugend aus seinem
Gesicht entwichen. Er holte eine Jacke
aus dem Schrank und kontrollierte ihre Taschen. Sie war noch da, die Pistole, die
er sich vor einiger Zeit zugelegt hatte. Dort wo er arbeitete , brauchte man so
etwas. Er zog sich seine Jacke über und rannte hinaus in den Regen. Es war früh
am morgen und die meisten Leute schliefen, doch für ihn begann jetzt erst der
Tag.
Der Weg war lang, doch X wollte sich kein Taxi nehmen. Er ging lieber zu
Fuß. Er genoss die frische Luft. Es war wärmer geworden, denn der Regen hatte
aufgehört. Er atmete tief ein und beschleunigte seinen Schritt. Er war fast am
Ziel angekommen. Hier, in dieser Gegend musste man aufpassen. Nicht, dass er
Angst hatte. Er hatte einfach nur keine Lust in irgendwelche dummen Angelegenheiten
zu geraten. Hier wohnten viele Kriminelle,
deswegen war die Anzahl der Verbrechen sehr hoch. Er erreichte
nach gut 20 Minuten die alte Fabrik, in der er verabredet war. Er hatte keine
Ahnung, was hier mal produziert wurde, aber die Fabrik, war, besonders nachts,
der perfekte Ort, wenn man etwas Wichtiges zu besprechen hatte. Hier kam schon
seit Jahren keiner mehr rein. Das Gebäude war mittlerweile mehr zu einer Ruine
geworden. Türen waren herausgerissen und Fenster mutwillig zertrümmert. Er
stieg durch eins dieser Fenster und verletzte sich leicht an einem
abgebrochenem Stück Glas, als er sich daran festhielt. Er fluchte kurz.
Nicht, weil es wehtat.
Nadia .
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